Mittwoch, 23. April 2014

Lew Tolstoi - ein Advokat der vorherbestimmten Weltgeschichte


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In „Krieg und Frieden“ machte der berühmte Schriftsteller Lew Tolstoi Gedanken über die Ursachen von Napoleons Russlandfeldzug. Und er stellt fest: „Wir Nachgeborenen, ..., erkennen eine unübersehbare Menge von Ursachen.“

Dies ist ja an sich erst einmal keine weltbewegende Erkenntnis, trifft es doch auf die meisten größeren Ereignisse zu. Aber Tolstoi führt diesen Gedanken weiter aus: „Nichts hätte geschehen können, wenn nur eine einzige dieser Ursachen ausgeblieben wäre.“ Ich halte dies für eine gewagte These, vielleicht wäre es ja auch beim Fehlen einiger Ursachen zum Kriegsausbruch gekommen. Wer weiß das schon!?
  

Aber Tolstoi wollte auf etwas Anderes hinaus: „Man kommt in der Geschichte um den Fatalismus nicht herum ... . All das geschah nur, weil es notwendigerweise geschehen musste!“ Und in diesem Zusammenhang hält er auch den freien Willen des Menschen für eine Illusion: „Eine jede Handlung, die ihnen ( den einzelnen Menschen) als Akt freien Willens erscheint, ist - historisch betrachtet – nicht ein Akt des freien Willens, sondern ist mit dem ganzen Ablauf der Geschichte verbunden und von Ewigkeit her vorherbestimmt!“

So weit Tolstoi! Ich persönlich glaube auch an eine vorherbestimmte Weltgeschichte, würde dem freien Willen des Menschen allerdings mehr Spielraum einräumen wollen. Frei nach dem Motto: „Dem Menschen wird in Grenzen sein freier Wille gelassen, es wird aber nicht den vorherbestimmten Gang der Geschichte aufhalten können.“ Wie sich die Dinge sich letztendlich wirklich zueinander verhalten, wer weiß das schon!?

Dienstag, 22. April 2014

Johanna von Orleans: Ketzerin oder Heilige?


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Das nächtliche Gespräch mit Heinz hatte mich angeregt. Wie konnte er zum Beispiel die Ergeignisse im Zusammenhang mit  Johanna von Orleans  einfach so abtun mit einem" Alles nur Zufall". Am nächsten Morgen, nachdem mein leichter "Kater" abgeklungen war, setzte ich mich hin und verfasste folgenden Text:
„Zum ersten Mal geschah es zur Sommerzeit am hellen Mittag, Sie befand sich im Garten des elterlichen Hauses, als zu ihrer Rechten, von der Kirche her, eine helltönende Stimme schallte. Zugleich strahlte ihr ein Lichtglanz, blendender als die Sonne, entgegen. Sie unterschied die Gestalt eines Engels, der von anderen Engeln umgeben war ...“ ( aus dem amtlichen Prozessbericht)
    Johanna von Orleans (1412-1431) ist sicherlich eine der schillerndsten Figuren der Weltgeschichte. Wie aus dem Nichts erschien sie als junges Mädchen auf der politischen Bühne Frankreichs und führte binnen eines Jahres eine geradezu unglaubliche Kriegswende im Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England herbei. Das bereits am Boden liegende Frankreich gewann unter ihrer Führung einige entscheidende Schlachten.
  

Wer ihre Lebensgeschichte liest kann wohl kaum des Eindrucks erwehren, dass hier höhere Mächte walteten. Denn ihr kurzer Gang durch die Weltgeschichte war von schier unglaublichen bezeugten „Zeichen“ und „Wundern“ begleitet. Darüber waren sich sowohl die Franzosen als auch die unterliegenden Engländer einig. Aber man stritt über die „Quelle“ des Übernatürlichen. Während die Franzosen sie als ein Werkzeug Gottes betrachteten, sahen die Engländer eher ein Werkzeug des Teufels in ihr.
   
Ich möchte mich da ausdrücklich eines Urteils enthalten. Im späteren gut dokumentierten Prozess nach der Gefangenennahme durch die Engländer sprach sie von „Erscheinungen“ und „Stimmen“, die sie begleiteten und ihr jenes Zukunftswissen gaben, dass schon verblüfft. So sagte sie mehrere Ereignisse exakt richtig voraus.
  Wie sich auch immer die Dinge in Wirklichkeit verhalten haben mögen, so war sie doch- meiner Ansicht nach-  der lebendige Beweis, dass es „zwischen Himmel und Erde mehr Dinge gibt als man allgemein heutzutage in sogenannten aufgeklärten Kreisen annimmt“ (frei nach Shakespeare)

Hier eine sehr gute Video-Dokumentation: hier

Dienstag, 8. April 2014

Das Regenwunder im Quadenland

Miracolo della Pioggia.JPG
Miracolo della Pioggia“ von Cristiano64 - Fotografia personale, self made. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.


"Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten!"

Die Truppen des Kaisers Marc Aurel gerieten 171 n. Christus in der Schlacht gegen die Quaden, einem Markomannenstamm in der heutigen Slowakei, in eine prekäre Situation. Sie drohten schlichtweg zu verdursten.
    Da knieten sich mitten im Kampfe auf einmal die Soldaten einer Legion, die nur aus Christen bestanden, nieder und flehten zu Gott um Hilfe. Kurz darauf zogen schwere Gewitterwolken auf und wenig später setzte ein heftiges Unwetter mit Blitzen und Donnern ein. Die Quaden flohen und das römische Heer konnte seinen Durst stillen.

Diese Begebenheit wird sowohl von römischen als auch christlichen Autoren geschildert und ist auch auf einer Siegessäule „verewigt“ worden. Wobei die Römer die übernatürliche Hilfe allerdings dem Gott Hermes zuschrieben. Sie konnten wohl schlecht zugeben, dass das Wunder vom christlichen Gott geschenkt worden war. Obwohl dieser und nicht Hermes angerufen worden war.

Samstag, 5. April 2014

Himmlische Aussichten für Leid-Geprüfte


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Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll (Paulus)


Der antike Römer lebte im Allgemeinen nur diesseits-orientiert. Zwar war er von der Existenz einer ins Leben eingreifenden Götterwelt überzeugt, strebte aber nur deren Gunst für diesseitige Belange an. Die Frage nach einem Leben nach dem Tode oder gar eines ewigen Lebens stellte sich nicht. Bis auf einmal die Christen und ihre Haupt-Progatonisten „rotzfrech“ von ihrer Hoffnung in Christo erzählten und die Botschaft allerorten im Römischen Reich verkündeten.
    Mochten auch römische Philosophen und Intellektuelle sich über so viel "Naivität" mokieren, so verfehlte die frohe Botschaft aber nicht ihre Wirkung bei der normalen Bevölkerung. Die Aussicht auf ein ewiges Leben in himmlischen Gefilden, als "Belohnung" eines im christlichen Glauben geführten Lebens, erschien Vielen als attraktiv. Und sie ließen sich überzeugen und nahmen den christlichen Glauben an.

In nicht unerheblichem Maße mag auch die Tatsache dazu beigetragen haben, dass die Christen gegebenenfalls auch bereit waren, für ihren Glauben zu sterben.
    Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die Geschichte von Perpetua, einer 22- jährigen Adligen aus Karthago, die bis kurz vor ihrem Tod (in der römisch-karthagischen Arena) eine Art Gefängnis-Tagebuch geführt hatte. Darin schilderte sie sehr lebhaft, wie ihr nicht-christlicher Vater eines Tages ins Gefängnis kam und sie anflehte, ihrem christlichen Glauben abzuschwören und ihr Leben zu retten. Schon alleine deshalb, damit ihre neugeborene Tochter nicht als Waise aufwachsen müsste.

 Aber Perpetua blieb standhaft.  hier  Sie erachtete die Freuden des diesseitigen Lebens für gering angesichts der himmlischen Aussichten. Ganz so wie es der Apostel Paulus gefordert hatte.
   Diese Standhaftigkeit und die anderer christlicher Märtyrer wird mit Sicherheit nicht ohne Wirkung auf die übrige nicht-gläubige Bevölkerung geblieben sein, Frei nach dem Motto: „Wenn die so frohen Mutes für ihren Glauben sterben, ist vielleicht doch etwas dran!“

Donnerstag, 3. April 2014

Die Entmachtung der Götter Roms




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„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“

Als römische Soldaten einen Mann namens Jesus Christus in Jerusalem ans Kreuz nagelten, schien ein kleines, hier am Rande des mächtigen römischen Imperiums aufgetauchtes Problem befriedigend gelöst zu sein.  
  Nicht das man auf Seiten der römischen Verwalter der Provinz Judäa genau verstanden hätte, worum es bei dieser inner-jüdischen Angelegenheit genau gegangen wäre. Aber Unruhe, wo und welcher Art auch immer, störte den „Reichsfrieden“(Pax Romana). Das wurde in der Regel nicht geduldet und dem meist  hart und entschlossen ein Ende bereitet. Auch als Warnung für Andere!

Natürlich dürfte es den beteiligten Römern - bis vielleicht auf jenem römischen Hauptmann unter dem Kreuz: „Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!“-  völlig absurd vorgekommen sein, dass Rom durch der Glaube der Anhänger jenes „Verbrechers“ binnen weniger Jahrhunderte völlig unterwandert und revolutioniert werden würde.
    Aber genauso geschah es!  Jener arme jüdische Zimmermannssohn und Wanderprediger entmachtete als geglaubter und erhöhter Christus die Götter Roms. Im Jahre 380 wurde das Christentum zur offizielle Staatsreligion des Römischen Reiches!