Montag, 9. Februar 2015

Die Berufungsgeschichte Mohammeds


Ich schlief‘ ‚als er (der Engel Gabriel) mir ein beschriebenes, seidenes Tuch brachte und sagte: ‚Lies!‘ Ich erwiderte: ‚Ich kann nicht lesen!‘ Da drückte er mich in das Tuch, dass ich glaubte, ich müsste sterben. Dann ließ er mich los und forderte mich erneut auf: ‚Lies!‘
     Als ich wieder antwortete, ich könne nicht lesen, bedeckte er mich wieder mit dem Tuch, so dass ich beinahe den Geist aufgab. Dann ließ er mich frei und erneuerte seinen Befehl. Ich fragte nun aus Furcht, er werde mich wieder wie vorher behandeln, was ich lesen solle. Da sagte er: ‚Lies im Namen deines Herrn, der den Menschen aus einem Blutklumpen erschaffen hat, lies, dein Herr ist der Barmherzige, der durch die Feder den Menschen gelehrt hat, was er nicht wusste‘. Ich rezitierte nun, und Gabriel verließ mich wieder. Danach erwachte ich, und es war, als stünden diese Worte in mein Herz eingeschrieben.
    Ich trat aus der Höhle und stand auf der Mitte des Berges. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel, die mir zurief: ‚Mohammed! Du bist der Gesandte Allahs und ich bin Gabriel.‘ Ich hob mein Haupt gegen den Himmel empor, um nach dem Sprechenden zu sehen, und ich sah Gabriel in der Gestalt eines beflügelten Mannes. Seine Füße waren am Horizont und er rief: ‚Mohammed! Du bist der Gesandte Allahs und ich bin Gabriel.‘ "

So schilderte Mohammed selber seine Berufung zum Propheten in einer Höhle nahe bei Mekka, in die er sich meditierend zurückgezogen hatte. Seine erste Reaktion darauf war allerdings erstaunlich: "Muhammad versuchte, der Vision zu entkommen und drehte sich weg. Doch egal, wo er sich hinwendete, der Engel stand dort und schaute zu ihm.
    Nach einiger Zeit verschwand der Engel und hinterließ einen vom Schock benommenen und eingeschüchterten Muhammad, der nach Hause zu seiner Frau Khadija eilte, um bei ihr Wärme und Trost zu finden. Er erzählte ihr von seinem Erlebnis. Sie versuchte ihr Bestes, um ihn zu beruhigen und ihm Mut zu machen.
     Er sei doch stets rechtschaffen, großzügig und hilfsbereit gewesen, sagte sie, da werde Gott ihm kein Unheil beschieden haben. Sie nahm ihn zu ihrem Onkel Waraqa, der die Schriften der Christen kannte. Als Waraqa sich den Bericht Muhammads angehört hatte, erklärte er ihm, dass dies wohl der Engel wäre, der auch zu Moses gekommen war. Der alte Mann war sich sicher, dass Muhammad zum Propheten auserwählt worden war." (hier clicken) 

Kurzum, Mohammed selber hatte zu Beginn große Zweifel. Er befürchtete nämlich einen dämonischen Spuk erlebt zu haben:  
   "Die erste Zeit der Offenbarung war für Muhammad sehr anstrengend. In den Tagen, vielleicht Wochen und Monaten nach der einschüchternden und furchterregenden Begegnung von Hira plagten ihn erdrückende Sorgen und Ungewissheit. Die Berichte gehen bis hin zu seinen Gedanken, sich von einem hohen Felsen herabzustürzen. Es dauerte einige Zeit, bis er sich vergewissert hatte, dass der Ruf ein göttlicher war, dass er eben nicht krank oder besessen war … Erst nach und nach, als sich die Offenbarung und die Begegnungen mit dem Engel fortsetzten, akzeptierte er sein Schicksal und fügte sich in diese neue Rolle."
    In den darauf folgenden 23 Jahren will Mohammed per Herzensoffenbarungen den ganzen Koran empfangen haben und hat ihn – des Lesens und Schreibens selber unkundig – einem schreibfähigen Vertrauten diktiert.

Ich persönlich halte dies Schilderung Mohammeds im Wesentlichen für glaubhaft. Bin aber der Ansicht, dass diese Gabriel-Erscheinung tatsächlich - wie von Mohammed anfangs instinktiv empfunden – alle Anzeichen einer dämonischen Heimsuchung hat. Die von „Gabriel“ angewandten Mittel sind nicht gerade „engel-like“: 
  "Da drückte er mich in das Tuch, dass ich glaubte, ich müsste sterben. Dann ließ er mich los und forderte mich erneut auf: ‚Lies!‘ ... Als ich wieder antwortete, ich könne nicht lesen, bedeckte er mich wieder mit dem Tuch, so dass ich beinahe den Geist aufgab. Dann ließ er mich frei und erneuerte seinen Befehl. Ich fragte nun aus Furcht, er werde mich wieder wie vorher behandeln, was ich lesen solle."
   Aber mal ganz abgesehen von jenen seltsamen Methoden …vergleicht man die Berufungsgeschichte Mohammeds mit biblischen Engelberichten so fällt auf, dass dort niemals eine solche Mischung aus Furcht und Zweifel – mit anschließender Unklarheit - bestanden hat. Die Heimgesuchten mochten einen Moment lang erschrocken sein, aber am Ende der Begegnung herrschte Klarheit und Freude.
    Und auch wenn man mal den Koran nimmt, so hat er eine starke anti-christliche Tendenz. Das Erlösungswerk Jesu wird dort als Fälschung der Jünger Jesu dargestellt. Mir fällt dazu eine Stelle aus dem Galaterbrief ein: 
 "nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!"
   Und an andererer Stelle schreibt Paulus: "denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichtes."
    Kurzum, auf mich wirkt die ganze Berufungsgeschichte Mohammeds nicht vertrauenserweckend, und ich fürchte, dass er da wirklich in eine dämonische Falle getappt sein könnte.