Dienstag, 11. Juli 2017

Marco Polo - und die unheimlichen Zauberer



Als Marco Polo im Jahre 1275, zusammen mit seinem Vater und Onkel in Shangdlu, dem Sommersitz des Kublai Khan eintrafen, lag eine vierjährige, gefahrvolle Reise hinter ihnen. Marco kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und gewann recht schnell die Gunst des mächtigen Mongolenherrschers. Insgesamt 16 Jahre blieb er dort und kehrte erst 1291 nach Venedig zurück. Seine Erlebnisse fasste er in einem denkwürdigen Reisebericht zusammen.

Am ersten Abend gab der Kublai Khan ein großes Abendessen  für seine Gäste, als plötzlich ein paar seltsame Gestalten auftauchten:

Sie zogen lärmend in den Prunksaal ein. Ihre Kleidung war nachlässig. Sie wirkten wie Vagabunden und Bettler. ....ein unangenehmer Geruch ging von ihnen aus. Ihre Gesichter waren derb, in ihren Zügen lag Verschlagenheit. Die Gruppe seltsamer Männer zeigte bemerkenswerte Respektlosigkeit. Sie steuerten die lange Tafel des Khan an und ließen sich in nachlässiger Haltung an ihrem Ende nieder. Die struppigen Hunde, die sie mit sich führten, streckten sich unter den Tischen aus
Während sich Marco  noch wundert, sagt ein Berater des Khans zu ihm: "Das sind die Zauberer. Vor denen solltet Ihr Euch hüten, Marco Polo! ... Sie sind sehr mächtig. Selbst der Khan fürchtet sich vor ihnen, auch wenn er es nicht zeigt!" 

Das Mahl beginnt und plötzlich steht einer der Zauberer auf:
Er vollführte eine schwingende, elektrisierende Armbewegung. Er streckte die langen knochigen Finger. Seine tiefliegenden, düsteren Augen erfassten einen imaginären Punkt im Prunksaal. Als er begann mit rauher, dunkler Stimme beschwörende Sprüche zu murmeln, erstarb jedes Gespräch.
Was nun geschah, sprengt sicherlich die Vorstellung eines westlich - naturwissenschaftlich geprägten Menschen:
In der Mitte des Saales befand sich eine besondere Tafel ... dort erhob sich plötzlich eine der kleinen Porzellanfläschchne mit süßem Wein. Sie schwebte wie von Geisterhand geführt durch die Luft. Marco glaubte zu träumen. Die Flasche landete mit einem dumpfen Poltern auf der großen Tafel unmittelbar vor dem Khan .... ein eisiger Hauch kroch Marco den Rücken hoch ....Kublai wirkte beeindruckt. Er legte ein Goldstück auf die Tafel. Der Zauberer streckte den rechten Arm aus und deutete auf die Münze, die sich, ohne dass sie jemand berührt hätte, in Bewegung setzte und die gesamte Länge der Tafel herunterrutschte, bis sie den Zauberer erreicht hatte.
Dies war aber nur der Anfang:
Ab und zu stand einer der Zauberer auf, stieß düstere Beschwörungen aus und demonstrierte seine Fähigkeiten. Stühle, auf denen die Berater des Khans saßen, stürzten um und die Opfer wälzten sich erschrocken unter allgemeinem Gelächter auf dem Boden. Gläser füllten sich auf geheimnisvolle Weise, nachdem sie geleert worden waren , mit Wein , Milch , Wasser oder Tee. Gegenstände bewegten sich wie von selbst über Tische und Tabletts
 Marco war geschockt von diesem Ausmaß des dämonisch Okkulten und für ihn stand außer Frage, dass die Zauberer mit bösen Geistern/dem Teufel  im Bunde waren. Und ich möchte mich diesem Urteil anschließen.
Sicher wird nun der ein oder andere diesen Bericht abtun und ihn  dem Reich der Fabeln und Märchen zuordnen, aber vielleicht zu voreilig. Solche Berichte gibt es zuhauf auch aus anderen Bereichen und es würde schon seltsam anmuten, wenn sie alle erfunden wären. 
  Nein, wir haben es hier mit einer Realität zu tun, die wir gerne verdrängen. Aber die sich an manchen Stellen recht offen und unverblümt offenbart. Wie auch Thomas Mann seinerzeit erlebt hat:  Okkulte Erlebnisse (anclicken)



 




Mittwoch, 28. Juni 2017

Nostradamus - und der vorhergesagte Tod eines Königs

 

Im Jahre 1555 veröffentlichte Nostradamus in seinen "Centurien" folgende Prophezeihung  bezüglich Heinrich II, des Königs von Frankreich:
„Der junge Löwe wird den alten überwinden
auf dem Kampfplatz in einem Einzelturnier.
In einem goldenen Käfig wird er ihm die Augen auskratzen ...“
( aus "Die grossen Weissagungen des Nostradamus" von Alexander Centurio)
 Im Jahre warnte Nostradamus in einer persönlichen Audienz in Paris den französischen König eindringlich in Zukunft an einem Turnier teilzunehmen, da seine Augen gefährdet seien. Drei Jahre lang hielt sich der König an den Rat, dann trat er bei den Hochzeitsfeierlichkeiten doch zu einem Einzelkampf an. In seiner goldenen Rüstung hoch zu Pferde ritt er auf seinen Gegner zu :

"Aus dem Spiel wird plötzlich furchtbarer Ernst. In diesem Zweikampf entscheidet sich die Weltgeschichte. Denn der Kapitän der schottischen Leibwache ... rennt, nachdem seine Lanze schon gesplittert ist, so heftig den König, seinen Spielgegner, an, dass ein Splitter durch das Visier tief ins Auge dringt und der König ohnmächtig vom Pferd stürzt." ( aus "Maria Stuart" von Stefan Zweig)  Neun Tage später starb Heinrich II an den Folgen dieses Unfalls.

Die deutliche Übereinstimmung zwischen Vorhersage und Erfüllung begründete den Aufstieg des Nostradamus zum anerkannten „Propheten“. Man wird an die großen Orakel der Antike erinnert, die sich teilweise recht präzise erfüllt haben:

„Er ist wie Orakel aus der Vorzeit Tagen,
das Los der Zukunft vorher zu sagen“ ( Roussard )
 Er selber hat sich als einen göttlichen Propheten gesehen, aber ich bin da eher skeptisch. Auch der von ihm verwendete Dreifuss nährt den Verdacht einer anderen - nämlich einer dämonischen - „Quelle“, aber ich möchte darüber nicht letztgültig befinden. 
   Nichtsdestotrotz scheint es aber so etwas wie eine Vorherbestimmung zu geben, die Weltgeschichte und das Leben keine dem Zufall überlassene Angelegenheit zu sein.