Mittwoch, 28. Juni 2017

Nostradamus - und der vorhergesagte Tod eines Königs

 

Im Jahre 1555 veröffentlichte Nostradamus in seinen "Centurien" folgende Prophezeihung  bezüglich Heinrich II, des Königs von Frankreich:
„Der junge Löwe wird den alten überwinden
auf dem Kampfplatz in einem Einzelturnier.
In einem goldenen Käfig wird er ihm die Augen auskratzen ...“
( aus "Die grossen Weissagungen des Nostradamus" von Alexander Centurio)
 Im Jahre warnte Nostradamus in einer persönlichen Audienz in Paris den französischen König eindringlich in Zukunft an einem Turnier teilzunehmen, da seine Augen gefährdet seien. Drei Jahre lang hielt sich der König an den Rat, dann trat er bei den Hochzeitsfeierlichkeiten doch zu einem Einzelkampf an. In seiner goldenen Rüstung hoch zu Pferde ritt er auf seinen Gegner zu :

"Aus dem Spiel wird plötzlich furchtbarer Ernst. In diesem Zweikampf entscheidet sich die Weltgeschichte. Denn der Kapitän der schottischen Leibwache ... rennt, nachdem seine Lanze schon gesplittert ist, so heftig den König, seinen Spielgegner, an, dass ein Splitter durch das Visier tief ins Auge dringt und der König ohnmächtig vom Pferd stürzt." ( aus "Maria Stuart" von Stefan Zweig)  Neun Tage später starb Heinrich II an den Folgen dieses Unfalls.

Die deutliche Übereinstimmung zwischen Vorhersage und Erfüllung begründete den Aufstieg des Nostradamus zum anerkannten „Propheten“. Man wird an die großen Orakel der Antike erinnert, die sich teilweise recht präzise erfüllt haben:

„Er ist wie Orakel aus der Vorzeit Tagen,
das Los der Zukunft vorher zu sagen“ ( Roussard )
 Er selber hat sich als einen göttlichen Propheten gesehen, aber ich bin da eher skeptisch. Auch der von ihm verwendete Dreifuss nährt den Verdacht einer anderen - nämlich einer dämonischen - „Quelle“, aber ich möchte darüber nicht letztgültig befinden. 
   Nichtsdestotrotz scheint es aber so etwas wie eine Vorherbestimmung zu geben, die Weltgeschichte und das Leben keine dem Zufall überlassene Angelegenheit zu sein.