Montag, 19. Mai 2014

Gott oder Goethe - wer hat das Gebet erhört?



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In seinen Lebenserinnerungen erzählt Jungstillung, ein überzeugter Christ, folgende Anekdote. Ich gebe sie aus meinem Gedächtnis wieder:

Goethe und Jungstilling waren Studiengenossen und eng miteinander befreundet. Eines Tages ging Goethe unangemeldet in Jungstillings Zimmer und sah ihn – den Rücken ihm zugewandt – auf dem Boden knien und hörte ihn beten: „Herr, du weißt, dass ich das nötige Studiengeld nicht habe. Ich bitte dich um … (hier nannte er die konkrete fehlende Summe). In Jesu Namen. Amen!" 

    Goethe, der unbemerkt geblieben war, schlich sich aus dem Zimmer und wartete ab, bis er Jungstilling in einem Seminar wusste. Dann ging er erneut in dessen Zimmer, legte die erbetene Summe auf den Tisch und versteckte sich hinter einem Vorhang. 
    Als Jungstilling nun ins Zimmer kam und das Geld auf dem Tisch liegen sah, fiel er auf die Knie und dankte Gott laut für die Erhörung des Gebets. In dem Moment kam Goethe lachend hinter dem Vorhang hervor und sagte: „Ich bin dein Gott! Ich habe dein Gebet erhört und die Summe hierher gelegt.“ 
    Natürlich war Jungstilling im ersten Moment etwas verwirrt. Dann aber, nachdem ihn Goethe aufgeklärt hatte, sagte er: „Du magst ja das Geld hierher gelegt haben, aber Gott war es, der dich in dem Moment hierher gelenkt hat, als ich mein Gebet sprach. Und der so dich meine Not hat wissen lassen“ . 


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